NYC Pops

von einbecker

Die Lads, die damals (also: 2001) den Rock’n'Roll gerettet haben, kamen nicht (wie ihre heutigen Kollegen) aus England, Schottland oder Schweden, sondern aus der Stadt, die schon von Frank Sinatra besungen wurde. Und dieser Tage ist ihr drittes Album erschienen. Auch wenn sie von Johnny als irrelevant deklariert wurden, sind sie es, vom Plattenteller her, definitiv nicht. Klar — im Vergleich zum Erstling ist das nicht das gleiche »Neue« was es damals war. Aber dem möchte man als Gegenargument gerne Oasis oder Franz Ferdinand entgegenschmettern. Egal, hier jedenfalls die fünf besten Stücke der ersten beiden Platten (als Kaufanreiz für No 3, lohnt sich!):

  • 5. Take It Or Leave It

    Entweder/oder-Aussagen sind ja seit the Clash beliebtes Stilmittel der Titelgestaltung. Hier im gut gemeinten und rotzig vorgetragenen Hinweis an eine Freundin, sich entlich zu entscheiden, sonst geht eh alles den Bach herunter. Und der Sound bringt genau dieses »liebevoll zuwenden« — »Rat wütend vortragen« passend rüber.

  • 4. Is This It?

    Der Titel- und Ersttrack des Debütalbums steckt gleich erstmal die Grenzen des Strokessounds ab: Ein Pfosten links (Verzerrer im Gesang), einer rechts (nölige Stimmlage), vorne (getragene, ja genudelte Gitarren), hinten (schmückendes Beiwerk: Schlagzeug, Bass). Und auf diesem Mini-Grundstück wird gleich mal ein Hochhaus gebaut, das man aus den Einzelkomponenten nie vermutet hätte.

  • 3. Reptilia

    Charakteristisch für das zweite Werk ist passenderweise das zweite Stück von ebenjenem. Das eben erwähnte Beiwerk geht nach vorne, die Stimme ist nicht mehr ganz so gelangweilt, die Gitarre trägt richtige Melodiebögen vor, und der Erstling wird gerne zitiert (»Take me, now leave me«).

  • 2. Last Night

    Der Tanzbodenkracher schlechthin. Ich weiß nicht, wie viel Schweißverlust ich diesem Lied zu verdanken habe, aber das m vor der l-Skala kann getrost gestrichen werden. Direkt aus dem Plattenschrank der Eltern geklaut, möchte man meinen — und viele denken bis heute noch, dass sowas nur ein 1:1-Cover sein kann. (Sich bedienen heißt übrigens nicht klauen, everyone!) Der Mitwippreflex jedenfalls ist spätestens nach zwei Tönen initialgezündet, und wer sich hier nicht gehen lassen kann, sollte dringend zum Psychater.

  • 1. 12:51

    Nicht extrem tanzbar wie Last Night, auch nicht so stilwechselnd wie Reptilia, dazu noch billige Claps und ein einfacher Hook. Aber wie sagte schon Olli Schulz: Du brauchst diese Hookline! Und hier ist sie, vielleicht der Prototyp aller Hooklines, die einen einhüllt in den dünnen Faden dieses kurzen Songs, der einem danach nicht mehr aus dem Kopf will.

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1 Kommentar

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  • johnny am 10.01.2006  #1

    Lad’ ick mir ma’ runter. ;)

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