Nun komme ich just heim von einem Konzert, an dem man nicht viel aussetzen konnte. Gut, die Abmischung war eher dürftig. Und auch die Länge, nun ja — aber was soll schon ein Album hergeben? Die Instrumente, und dazu zählt auch die Stimme von Alex Turner, sitzen genauso tight wie auf der Platte, die hier ja als überproduziert bewertet — aber für gut befunden — wurde.

Dieses Newton/Oasis-Zitat trifft sehr gut auf die Monkeys zu, seien es nun Jam, Undertones und Clash, Oasis und Supergrass oder Libertines, Streets und Strokes: Vieles, vieles war vorher da. Aber in der Kombination von den gesamten Einflüssen und eigener Kreativität, da stehen sie als neue Speerspitze, die von späteren Generationen kopiert werden wird.

Keiner wollte sie — außer dem Internet. Aus den Arbeitervierteln Sheffields kommen sie, besingen die triste Gegend, die sie nun dank Millionenverträgen verlassen können. Aber sie wissen, wie es da unten aussieht, und geben so denen, die die Texte verstehen, neuen Halt.

Ob nun zu tight, zu perfekt, zu pathetisch vorgetragen, das alles zählt nicht, wenn die Musik läuft. Als noch nicht so viele Menschen zu Arctic-Monkey-Fans mutierten, konnte man trotzdem sicher sein, mit »I bet that you look good on the dancefloor« die Damen und Herren gleichermaßen auf die Tanzfläche zu bewegen. Catchy (für dieses Wort wurde ich schon mehrfach gerügt) wie ein Kaugummi unter der Schuhsohle, der einen zum verweilen auf der Tanzfläche zwingt. Eben gute Musik.

Musikalisch gesehen steht Dresden ja meist hinter den großen vier (München, Köln, Berlin, Hamburg) zurück, was Konzerttermine ausländischer Bands angeht. Und auch wenn sich mal jemand herbemüht, dann sind die hiesigen Hallen seltenst ausverkauft, der Provinzfaktor schlägt hier einfach zu. Anders bei den Arctic Monkeys: Der Schlachthof, der größte (Nichtmesse-)Veranstaltungsort in Dresden, ist proppevoll gefüllt mit Teens und Twens, die die Texte kennen und die arktischen Affen auf Platz eins der Jahrescharts katapultieren werden.